Unternehmen

Hier finden Sie interessante Informationen zur Entstehung des Sägewerks als Zuerwerb zur Landwirtschaft und zu seiner Entwicklung bis hin zum modernen innovativen Säge- und Hobelwerk mit neuester Fertigungstechnik.

Firmengeschichte

Die Entstehung

1890

Josef Echtle nutzte im Jahr 1890 erstmals die landwirtschaftlich unproduktiven Wintermonate für die Herstellung von Bau- und Schnittholz. Das einfache Sägegatter wurde von der Wasserkraft der Nordrach angetrieben. Zum Besäumen der anfallenden Seitenware stand ein Brettsäumer zur Verfügung. Zwar blieb die Landwirtschaft noch viele Jahrzehnte der Haupterwerbszweig der Familie, doch legte der im Jahr 1870 geborene Josef Echtle damit den Grundstein für die Entstehung eines erfolgreichen Unternehmens, das heute in Nordrach 45 Mitarbeiter beschäftigt.

Das erste Vollgatter

1910

Mit dem Kauf und der Inbetriebnahme des ersten Vollgatters im Jahr 1910 war es möglich, nun auch größere Stämme zu sägen und damit die Schnittleistung zu erhöhen.
Zu dieser Zeit waren im Sägewerk ausschließlich Familienmitglieder beschäftigt. Erzeugt hat man sämtliche Produkte zum Bauen, die damals in der Umgebung von Nordrach benötigt wurden:

  • Bauhölzer
  • Dachlatten
  • Kanthölzer
  • oder Dielen

Der Einschlag des Holzes war zu jener Zeit allein die Aufgabe der Forstverwaltung. Die Stämme wurden am Wegesrand gelagert und von dort musste der Sägewerksbesitzer den Abtransport selbst organisieren. Zunächst erfolgte der Transport mit Ochsen und Pferden, später wurden diese durch Traktoren mit Anhängern abgelöst.

1919

Eine Änderung ergab sich 1919:
Karl Echtle übernahm im Alter von 18 Jahren die Leitung des Betriebes. Die Gemeinde Nordrach erklärte den Sohn von Josef Echtle deshalb vorzeitig für volljährig.

Technik-Zeitalter

Im Zweiten Weltkrieg musste sich die Familie Echtle zur Lieferung von Schnittholz an die Wehrmacht verpflichten. Dies garantierte Vollbeschäftigung und machte es gegen Kriegsende erstmals möglich, einen großen Schritt ins Technik-Zeitalter zu wagen: Es wurde eine Wasserturbine angeschafft. Tagsüber trieb diese auch eine elektrische Schärfmaschine im Sägewerk an, abends versorgte sie das eigene Wohnhaus und die Nachbarhäuser mit elektrischer Energie.
Eine große Erleichterung war die Anschaffung des ersten Traktors, der den Transport zum und vom Sägewerk wesentlich vereinfachte.

Beginn einer Erfolgsgeschichte

1964

Das Jahr 1964 war ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Sägewerkes: Herbert Echtle übernimmt das Unternehmen in dritter Generation. Seine Investitionen in die Erweiterung des Betriebsgebäudes und der Erwerb eines zweiten Vollgatters, wie auch die Anschaffung des ersten vollautomatischen Staplers für Schnittholz in der Region, sind äußere Zeichen des wirtschaftlichen Erfolges. Die Expansion brachte auch die Schaffung weiterer Arbeitsplätze mit sich.

1974

Durch laufende Automatisierung (z.B. 1972 Bau einer der ersten Einteilstationen für Rundholz), konnte das Sägewerk nun jährlich sein Produktionsvolumen steigern. Der steigende Bedarf an Schnittholz im Rhein-Main-Gebiet wurde früh erkannt und das Absatzgebiet deshalb überregional erweitert. 1974 konnte durch den Bau einer neuen Lagerhalle, einer Trockenkammer und einer Hobelmaschine der Bedarf an trockenem und gehobeltem Holz für den Innenbereich gedeckt werden.

Umstellung auf Starkholz

1987

Ab 1987 übernahm Manuel Echtle als Geschäftsführer das Unternehmen in der vierten Generation. Das Zwei-Gatter-Sägewerk war mit 30.000 fm reinem Bauholz und Dimensionswaren ein Einschnitt für die damalige Zeit und technisch auf dem neusten Stand, doch wurde erkannt, dass ein Wandel in der Sägeindustrie stattfindet und Masse oder Nische die Zukunft war.

1995-2000

Deshalb entschied man sich 1995 für den Bau eines neuen Bandsägewerkes mit Nachschnittmaschine und Sortieranlage. So entstand auf dem heute 2,5 Hektar großen Betriebs-gelände neben der “alten” Sägehalle mit zwei Gattern eine neue Halle für die Blockbandsäge und zwischen den Hallen eine Schnittholzsortieranlage mit 46 Boxen.

Nun spezialisierte sich das Sägewerk Echtle auf den Einschnitt von Starkholz. Der Bedarf von Bauholz ging zurück und die Nachfrage nach Qualitätsholz stieg an. Vor diesem Hintergrund wurden 1999 das Gatterwerk und der Rundholzplatz geschlossen. Im Jahr 2000 realisierte Echtle eine Kurzholzentrindung und nahm im Bandsägewerk den Zweischichtbetrieb auf, um Kapazität und Personal beibehalten zu können.

Wertschöpfung

2001

Als 2001 der Rundholzplatz demontiert war, entschied man sich in die Weiterverarbeitung einzusteigen und auf dem frei gewordenen Gelände eine neue Halle mit 2800 qm Fläche zu errichten. Durch den Bau und die Installation eines modernen Maschinenparks war es nun möglich, das hochwertige Holz zukunftsweisend weiterzubearbeiten wie: Auskappen, Keilzinken, Hobeln, Stirnbearbeiten.

2003

Im Frühjahr 2003 wurde die Fertigungsstrecke für die Produktion von Massivholzdielen aus heimischer Weißtanne in Betrieb genommen. Der badenwürttembergische Minister für Ernährung und Ländlichen Raum, Willi Stächele MdL, überzeugte sich bei einem Rundgang durch das Unternehmen vor Ort von der enormen Leistungsfähigkeit dieser Anlage, der ersten, die Massivholzdielen aus Tanne herzustellen vermag.

2005

Im Jahr 2005 wurde eine Plattenpresse zur Herstellung von astfreien Tannen-Massivholzplatten mit keilgezinkten oder durchgehenden Lamellen in Betrieb genommen.
Zugleich demonstriert das Sägewerk Echtle damit, dass man aktiv zum Erhalt der bedrohten Weißtanne beitragen will, die im Schwarzwald ein Garant für naturnahe, ökologisch wertvolle und sturmstabile Wälder ist. Aus diesem Grund engagiert sich das Sägewerk Echtle im FORUM WEISSTANNE, einem ehrenamtlich tätigen Verein, mit dem Ziel, den Erhalt der Weißtanne großflächig sicherzustellen.

Veredelung

Unser Slogan „Sägen, trocknen, hobeln, kappen, zinken“ beschreibt das Leistungsspektrum unseres Unternehmens und zugleich den Weg des Holzes durch das Sägewerk: Auf dem Rundholzplatz werden monatlich mehrere tausend Festmeter Holz aus den Wäldern der Region angeliefert. Stamm für Stamm wird bei seiner Ankunft geprüft, denn Echtle-Holz verarbeitet nur einwandfreie Qualität.

Die Stämme werden im nächsten Schritt sortiert und auf dem Blocklagerplatz nach Holzarten und Durchmesserklassen gelagert. Nach der Entrindung erfolgt an der hochmodernen Bandsäge die Zuteilung und schließlich der Einschnitt des Stammes. Nun wird das Holz sortiert und gestapelt für die Weiterverarbeitung. Die Veredelung der Produkte erfolgt durch technische Holztrocknung, Auskappen der Äste, Keilzinken, Hobeln, Profilieren und Verleimen. Unsere Gesamtkapazität der Trockenkammern von ca. 1000 cbm sind Tag und Nacht in Betrieb.

Energieerzeugung

Durch den Bau eines Biomasse-Heizkraftwerks 2006/2007 ist die Firma Echtle in die Stromproduktion eingestiegen. Neben 900 kW elektrischer Leistung hat das Kraftwerk eine thermische Leistung von 5.000 kW. Somit kann nun genügend Energie aus Restholz erzeugt werden, um die gesamten Trockenkammern des Sägewerks selbstständig mit Wärme für die Holztrocknung zu versorgen. Zusätzlich werden mit der Abwärme aktuell ca. 250 Haushalte sowie 2 Kurkliniken, öffentliche Gebäude und das Schwimmbad der Gemeinde Nordrach versorgt.

Als Brennstoff dienen Rinde und Waldhackschnitzel, also rein naturbelassene Brennstoffe, die lediglich mechanisch zerkleinert werden. Die Hälfte des Brennstoffs stammt aus Eigenproduktion, der Rest wird zugekauft. Die Anlage hat einen Jahresverbrauch von ca. 60.000 Schüttraummetern der genannten Brennmaterialien.

Innovationen

2018

Anfang des Jahres 2018 hat die Firma Echtle einen weiteren Schritt in die Zukunft unternommen und mit der Inbetriebnahme einer Dreischichtplattenpresse Ihre Fertigungstiefe in der Produktion hochwertiger Weißtannenprodukte weiter ausgebaut. Neben den etablierten Massivholzplatten in 3 astfreien Qualitäten, können nun auch Dreischichtplatten mit den gleichen Oberflächen angeboten werden. Somit konnte das Leistungsspektrum, insbesondere für den Objektbereich und den Innenausbau, nochmals erweitert werden.

Um gleichbleibende Qualität und Maßhaltigkeit zu gewährleisten wurde zusätzlich zur Presse auch noch ein Bearbeitungszentrum angeschafft, um die Platten exakt zu formatieren.

Ein gleichzeitig neu in Betrieb genommener Roboter übernimmt dabei vollautomatisch die Bestückung, sowohl des Bearbeitungszentrums als auch der Bandschleifmaschine, die der Massivholzplattenpresse nachgeschaltet ist.

2021

HolzBauWerk Schwarzwald GmbH

Die Sägewerke Echtle, Kübler und Streit investieren in die Zukunft mit einem industriell fertigenden CLT-Werk. Das neue Unternehmen firmiert unter dem Namen HolzBauWerk Schwarzwald GmbH mit Sitz und Produktion in Seewald-Besenfeld (Landkreis Freudenstadt).

Hier werden hoch veredelte Bauteile aus Holz produziert werden. Brettsperrholz oder auch CLT wie Cross Laminated Timber, ist ein modernes Holzbau-Produkt, das mehrschichtig und vollkommen massiv aus Schnittholz hergestellt wird. Durch seine kreuzweise Verklebung ist es extrem formstabil und eignet sich bestens für die Herstellung von Wänden, Decken und Dächern.

Die Produktion ist im Herbst 2022 angelaufen.

Hier gibt es mehr Informationen zum HolzBauWerk Schwarzwald.

2021/2022

Erneuerung Bandsägewerk

Nach 27 Jahren in Betrieb und über eine Millionen Festmetern entschloss sich Geschäftsführer, Manuel Echtle, das Bandsägewerk zu erneuern.

Herr Echtle entschied sich für ein neues Bandsägewerk der Firma EWD, mit neuster und modernster Technik. Mit dieser neuen Bandsäge kann noch effizienter und produktiver gearbeitet werden. Die Blockbandsäge des Typs EBB-2 teilt Starkholz in eine Vielzahl von Produkten auf – abgestimmt auf die Wünsche der Kunden und die Beschaffenheit des Stammes auf dem Spannbock.

Dieses neue Bandsägewerk ist seit dem 26. Oktober 2022 in Betrieb. Dadurch konnte die Firma Echtle von dem üblichen Zwei-Schicht-Betrieb, in den Ein-Schicht-Betrieb wechseln.

Haben Sie weitere Fragen?